Von Genua, blutenden Füssen und der Costa Concordia

 

Nach dem allmorgendlichen Wecken wurde uns, Gott sei es gedankt, der Morgensport erspart nur um uns dann vier Stunden Fussmarsch aufs Auge zu drücken. Herzlichen Dank dafür.

Aber zurück zum Thema, nachdem wir endlich den Bahnhof erreicht hatten, ging es in einer 45 minütigen Zugfahrt auf nach Genua, wo wir das Meeresaquarium besichtigen werden. In der Stadt angekommen spazierten wir erst durch viele kleine Gassen hindurch. Genua besitzt zwei wirklich  unterschiedliche Gesichter. Shoppingmeilen mit teuren Designer- und Luxusartikeln liegen Seite an Seite mit den etwas muffigen Seitenstrassen, in denen sich Ramschläden aneinanderreihen und der Geruch von Abfall und Rauch in der Luft hängt.

Nach  einer viel zu kurzen Stunde, um die Läden zu entdecken und Einkäufe zu tätigen, ging es auch schon mit dem  örtlichen Aquarium weiter. In den riesigen Becken tummelten sich Fische, Krebse, Quallen, Haie, Korallen, Pinguine und Delfine jeglicher Art herum, und das Aquarium war einem grossen Frachtschiff nachempfunden. Der Weg durch die eingesperrten Tiere war relativ weit, und schien viele Schaulustige anzuziehen. Offenbar gab es auch eine Delfinshow, die wir uns aber nicht angesehen hatten. Schliesslich gehören Tiere, die den ganzen Ozean für sich haben, nicht in ein so kleines Becken, wie wir finden.

Wieder draussen angekommen stiegen wir schon auf das Schiff, das uns in einer guten Stunde durch den Hafen führte. Die Reiseführerin erzählte dabei vieles über den Hafen und was dazugehörte, was sich aber ohnehin niemand merkte. Traurig, aber wahr.

Die wohl grösste Sehenswürdigkeit der Rundfahrt war wohl die Costa Concordia, die damals auf ein Riff gelaufen und abgesoffen ist. Jetzt steht sie einsam und vor sich hin rostend im Hafen, nachdem man das arme Ding mehr als zwei Jahre im Meer von sich hingegammelt hat. Rest in Peace, Costa Concordia.

Wieder mit festem Boden unter den Füssen, traten wir den Marsch zurück zum Bahnhof an, unter sengender Sonne und in stehender Hitze. Zurück in Varazze mussten wir uns auch noch zurück zur Villa kämpfen, wo uns endlich eine eiskalte Dusche vergönnt wurde. Den Marsch überstanden wir alle, mehr oder weniger zumindest, ganz gut, trotz der wunden Füsse und aufgerissenen Blasen. Unschöne Sache, solche Blasen. Wer hat die eigentlich erfunden?

 

Aber nun gut, zurück zum Thema, erneut. Immer diese Abschweifungen… Herrgott, jetzt konzentrier dich. *Aham*
Zurück in der Villa wurde der Abend mit einem Film auf der Grossleinwand abgeschlossen, und der eine oder andere war bestimmt froh, endlich ins Bett kippen zu dürfen.

Wir geben nun das Wort an den nächsten Tag weiter, und verdammen den Morgensport zu einem nie endenden Fegefeuer in der Hölle.

Anmerkungen der Autoren Tabea, Jeannine und Sina: Es ist nicht ratsam, übermüdet und mit einer wirre Fantasie solche Texte zu verfassen. Gute Nacht, bis morgen und betet für das Schicksal der armen Costa Concordia.
Amen.